Der Blogbeitrag basiert auf einem meiner YouTube Videos. Du kannst dir das hier anschauen:
Heute nehme ich euch wieder einmal mit auf eine Reise. Vielleicht kennst du schon meine zwei anderen Videos, in denen ich über prägende Zeiten in meinem Leben gesprochen habe. Das eine Video handelt von meinen zwei Jahren als Soldatin bei der Bundeswehr und den wertvollen Lektionen, die ich damals über das Leben gelernt habe. Das findest du hier. Das andere Video beschreibt meine Zeit auf einem Kreuzfahrtschiff, wo ich innerhalb von zwei Jahren mehrere Verträge als Butler absolviert habe. Das Video findest du hier.
Heute möchte ich mit euch über die Zeit von 2006 bis 2010 sprechen, als ich mit 16 Jahren allein von Berlin nach Bayern zog. Geboren und aufgewachsen in Berlin, war ich ein typisches Großstadtkind. Für meine Ausbildung im Hotel zog ich nach Hammersbach, einem sehr kleinen Dorf im tiefsten Bayern, ganz nah an der Grenze zu Österreich. Diese Zeit war voller Herausforderungen, aber auch voller wertvoller Learnings über ein selbstbestimmtes Leben, die mich in den folgenden Jahren geprägt haben.
Die erste Frage, die oft aufkommt, wenn ich von diesem Schritt erzähle, ist: Warum? Diese Frage lässt sich recht einfach beantworten. Im Jahr 2005, als ich auf Ausbildungssuche ging, stellte ich fest, dass es in Berlin kaum Ausbildungsplätze gab. Ich war in der Realschule und wusste, dass ich arbeiten und Geld verdienen wollte – das Abitur war für mich keine Option. Ich hatte zahlreiche Bewerbungsgespräche, aber der Andrang war groß.
Dann blätterte meine Mutter in Zeitungen und entdeckte, dass in Bayern und Österreich viele Auszubildende für Hotels gesucht wurden. Hotelarbeit erschien mir interessant, und trotz anfänglicher Skepsis entschieden wir uns, die Gegend einmal anzuschauen. Bei einem Bewerbungswochenende in Garmisch-Partenkirchen durfte ich das Hotel und die Kollegen kennenlernen. Die Atmosphäre war aufregend und einladend, und ich spürte, dass dies eine Chance für mich sein könnte.
Schließlich erhielt ich den Ausbildungsplatz und stand vor der Entscheidung, nach Hammersbach zu ziehen. Meine Eltern halfen mir, ein paar Kisten zu packen, und so begann mein neues Leben. Ich teilte mir ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft mit einer anderen Auszubildenden, die ebenfalls aus Berlin kam. Die ersten Tage waren aufregend, aber auch herausfordernd.
Die größte Herausforderung für mich war das soziale Umfeld. Ich kam aus Berlin, hatte meine besten Freunde und meine Familie in der Hauptstadt und musste in einem neuen Ort von Null anfangen. Aber das Besondere war, dass viele meiner Kollegen in denselben Häusern wohnten, und so wurden sie schnell zu Freunden. Leider war nicht jeder Einfluss positiv. Mit 16 begann ich, Alkohol zu trinken und rauchte schließlich. Das hatte negative Auswirkungen auf mein Wohlbefinden und führte dazu, dass ich ungesund lebte und auch an Gewicht zunahm.
Zusätzlich zu diesen sozialen Herausforderungen kam die Herausforderung der Arbeitszeiten. Ich wechselte von der Schulbank zur Vollzeitarbeit, was für mich eine enorme Umstellung war. Oft arbeiteten wir von morgens bis abends, und die Arbeitszeiten waren nicht wirklich planbar meinerseits. Es gab eine klare Hierarchie im Hotel, und ich musste lernen, mich in dieser neuen Welt zurechtzufinden, was mir anfangs sehr schwer fiel.
Eine prägende Erfahrung war Weihnachten im ersten Lehrjahr. Meine Eltern kamen zu Besuch, aber ich konnte an Heiligabend nicht nach Hause, da ich arbeiten musste. Der Restaurantleiter sagte mir, ich hätte keine „eigene Familie“, was für mich ein harter Schlag war. Diese Worte symbolisierten mein Gefühl der Einsamkeit und des Verlustes.
Trotz dieser Schwierigkeiten gab es auch Lichtblicke. Im zweiten Lehrjahr lernte ich meinen damaligen Freund kennen, der ebenfalls im Hotel eine Ausbildung begann. Mit seiner Unterstützung wurde vieles leichter. Von Jahr zu Jahr fand ich besser in meine Rolle und mein Selbstbewusstsein wuchs. Ich beendete die Ausbildung und blieb ein weiteres Jahr im Hotel, bevor ich mich entschloss, zur Bundeswehr zu gehen.
Diese Entscheidung kam teilweise durch einen Vorschlag meines Vaters, durch meine Cousine, die dort ebenfalls war und positive Erfahrungen gemacht hatte. Im Jahr 2010 begann ich meine Zeit bei der Bundeswehr und die Herausforderungen, die ich dort erlebte, waren ebenso prägend für mein Leben.
Jetzt möchte ich mit dir meine wertvollsten Tipps für Selbstbestimmung und Freiheit teilen. Diese Tipps haben mir geholfen, meinen eigenen Weg zu finden und ein Leben zu führen, das wirklich zu mir passt.
1. Welches Leben lebst du gerade und warum?
Hinterfrage deine Entscheidungen! Oft leben wir das Leben, das andere für uns vorgesehen haben – sei es von Eltern, Freunden oder gesellschaftlichen Erwartungen. Überlege, ob die Dinge, die du tust, wirklich deinem Inneren entsprechen. Frag dich: Ist es das Leben, das ich für mich möchte, oder lebe ich die Erwartungen anderer? Indem du diese Fragen klärst, kannst du mehr Klarheit über deinen eigenen Weg gewinnen.
2. Sei offen für unbekannte Wege
Neues bringt Wachstum. Oft halten wir an gewohnten Pfaden fest, weil sie uns Sicherheit geben. Sei jedoch bereit, neue Möglichkeiten zu erkunden. Manchmal gibt es Wege, die du dir noch nicht vorstellen kannst, die aber unglaublich bereichernd sein können. Lass dich auf das Unbekannte ein und erlaube dir, neue Erfahrungen zu machen.
3. Mach dein Ding, egal was die anderen sagen
Umgebe dich mit Menschen, die dich inspirieren. Suche den Austausch mit Menschen, die selbstbestimmt leben und dir den Raum geben, du selbst zu sein. Vermeide toxische Beziehungen, die dich klein halten oder dir einreden, dass du nicht genug bist. Umgeben von positiven Einflüssen wächst dein Potenzial und du kannst deine Träume verwirklichen.
4. Treffe die Entscheidung, dein Leben proaktiv zu gestalten
Du bist der Gestalter deines Lebens! Die Erkenntnis, dass du dein Leben aktiv gestalten kannst, ist enorm kraftvoll. Mach dir bewusst: Du musst nicht den Pfad anderer Menschen nachgehen. Überlege, was du wirklich im Leben möchtest, und fang an, Schritte in diese Richtung zu unternehmen. Es ist ein Prozess, aber jeder Schritt zählt!
5. Erwarte Gutes und habe Vertrauen
Glaube an die positiven Möglichkeiten in deinem Leben. Oft neigen wir dazu, pessimistisch zu denken und uns auf das Negative zu konzentrieren. Wechsle dein Mindset und beginne, das Gute in deinem Leben zu erwarten. Vertrauen in dich selbst und in das Leben wird dich ermutigen, neue Wege zu gehen und Chancen zu ergreifen.
6. Setze deine Ideen in die Tat um
Träume sind wichtig, aber ohne Taten bleiben sie Träume. Es ist entscheidend, nicht nur zu fantasieren, sondern auch aktive Schritte zu unternehmen. Setze dir kleine, erreichbare Ziele und arbeite kontinuierlich daran. Denke daran: Der Unterschied zwischen einem Traum und einem erfüllten Traum ist die Umsetzung.
7. Lerne, Nein zu sagen und Grenzen zu setzen
Schütze deine Energie! In einer Welt, die uns oft sagt, wir sollen es anderen recht machen, ist es wichtig, für sich selbst einzustehen. Lerne, deine Grenzen zu kommunizieren und sag auch mal Nein. Das wird nicht nur dein Wohlbefinden steigern, sondern dir auch helfen, deine Energie auf das zu konzentrieren, was dir wirklich wichtig ist.
Ich hoffe, dass meine Erfahrungen und Tipps dir helfen, dein eigenes Leben selbstbestimmter zu gestalten. Wenn du mehr Input dazu möchtest oder an Coaching-Sessions interessiert bist, kontaktiere mich gerne. Ich freue mich, dass du heute bei meinem Blogpost dabei warst, und ich hoffe, wir sehen uns beim nächsten Mal!
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